Heiraten in ...

Die größten Hochzeitsmythen & die Wahrheiten dahinter 

Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum Brautkleider eigentlich weiß sind? Oder wieso man Brautschuhe mit Pfennigen bzw. Centstücken bezahlen soll? Und überhaupt: Weshalb existieren so viele verschiedene Mythen rund um das Thema Hochzeit? Mit genau dieser Frage, haben wir uns einmal näher beschäftigt und geben euch heute die Antworten zu den verbreitetsten Mythen.

Mythos 1: Die Braut trägt Weiß

Die Tradition, dass die Braut Weiß trägt, hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert. Königin Victoria von Großbritannien trug bei ihrer Hochzeit im Jahr 1840 ein weißes Kleid, was zu dieser Zeit ungewöhnlich war. Üblich waren nämlich eigentlich rote Kleider. Ihr Kleid wurde in der Öffentlichkeit sehr bewundert und führte dazu, dass weiße Brautkleider immer beliebter wurden. Weiß symbolisiert Reinheit, Unschuld und Jungfräulichkeit, was früher für viele Menschen wichtige Eigenschaften waren, die sie mit einer Braut in Verbindung brachten. Das Tragen von Weiß soll auch Glück und Segen für die Ehe bringen. Heutzutage wählen viele Bräute ihr Hochzeitskleid einfach aufgrund ihres persönlichen Geschmacks und Stils aus. Es gibt auch viele andere Farboptionen für Brautkleider, je nach kulturellen Traditionen oder individuellen Vorlieben – wobei Weiß oder Offwhite noch immer ganz oben auf der Wunschliste vieler steht.

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Mythos 2: Perlen bringen Unglück

In der Mode gelten Perlen als zeitlose Klassiker, die Eleganz und Stil verkörpern. Man kann sie zu allem und jedem Anlass tragen – doch Moment, wirklich zu jedem Anlass? Zumindest nicht als Braut, wenn man alten Traditionen folgen möchte. Denn nach dieser steht jede Perle für eine Träne in der neu geschlossenen Ehe des Paares. Dieser Glaube entstand so: Früher wurden Perlen händisch von Perlentauchern vom Grund des Ozeans heraufgeholt. Dies war ein gefährliches Unterfangen, nicht selten verunglückten die Taucher bei diesen Versuchen. So kam es, dass man Perlen mit großem Unglück in Verbindung brachte. Zum Glück haben Perlen ihren „Ruf“ abgelegt und sind mittlerweile aus der Brautmode nicht mehr wegzudenken. Ob am Brautkleid, auf Schuhen oder hübschen Accessoires: Perlen erstrahlen auf vielerlei Dingen rund um die Hochzeit.

Mythos 3: Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues

Abgeleitet wird dieser Brauch von einem englischen Spruch: „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.” Im deutschsprachigen Raum wurde daraus: „Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues“. Jedes dieser Teile steht für ein Kleidungsstück oder Accessoire, das die Braut bei der Hochzeit tragen sollte. Die klassische Interpretation der „Etwas Blaues“-Hochzeitstradition ist ein altes Taschentuch, ein neues Hochzeitskleid, geborgter Brautschmuck und ein blaues Strumpfband. Das „Alte“ symbolisiert dabei die Vergangenheit der Braut, das „Neue“ für das neue Leben, dass mit der Hochzeit beginnt. Mit „etwas Geborgtem“ verbindet man die Tradition, dass die Braut das Glück von einem verheirateten Familienmitglied „borgt“ und sich deren Glück auch auf das neue Paar überträgt. Blau stand früher für Reinheit und Treue, weshalb dies ebenfalls in dem beliebten Hochzeitsspruch aufgeführt wurde. Diese Tradition lässt sich auch modern umsetzen mit anderen Teilen, z.B. blau lackierte Fußnägel, ein geborgter Haarschmuck, neue schöne Unterwäsche oder der alte Schleier der Mutter.

Mythos 4: Der Polterabend soll böse Geister vertreiben

Einer der ältesten Bräuche, ist der Polterabend – sein Ursprung reicht weit bis in die vorchristliche Zeit zurück. Und auch heute noch ist diese Tradition sehr beliebt. Beim heiteren Zusammensein mit Essen, Getränken und Musik zerschlagen die Gäste mitgebrachtes Porzellan und Steingut. Der Lärm soll böse Geister vertreiben und so Unglück vom neuen Hochzeitspaar fernhalten. Zudem symbolisieren die Scherben das Brechen alter Gewohnheiten und somit den Start in das gemeinsame Eheleben. Anschließend muss alles vom Paar zusammengekehrt werden, was als Harmonieprobe gilt. Wichtig ist, dass kein Glas zerschlagen werden darf – denn das würde wiederum Unglück bedeuten.

Mythos 5: Die Brautschuhe müssen mit Cent bezahlt werden

Dieser sehr alte Brauch geht auf eine Zeit zurück, in der die Schuhe von der Braut selbst bezahlt wurden. Von ihrem Lohn sparte sie mühsam Pfennige zusammen – oft schon sehr lange, bevor überhaupt eine Heirat anstand. Auch Verwandte und FreundInnen unterstützen die Braut beim Sparen und gaben ebenfalls Pfennige dazu. Konnte sich die Braut dann wertvolle Schuhe für ihre Hochzeit kaufen, galt dies als Zeichen für ihre Sparsamkeit. Das Hochzeitspaar sollte somit ein finanziell sorgenfreies Leben führen. Mit der Einführung des Euro wurden die Pfennige durch Cent ersetzt – was dieser Tradition keinen Abbruch tut. Wichtig ist, dass ihr bei eurem Brautmodenfachgeschäft nachfragt, ob ihr wirklich mit Cents bezahlen könnt. Denn nicht jeder Laden hat die Möglichkeit, so viel Kleingeld anzunehmen.

Worauf sind die Mythen zurückzuführen?

Der Glaube an Hochzeitsmythen kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

Tradition und Kultur

Viele Hochzeitsmythen haben eine lange Geschichte und sind tief in bestimmten Traditionen und Kulturen verwurzelt. Menschen halten oft an diesen Überzeugungen fest, um ihre kulturelle Identität zu bewahren.

Wunsch nach Glück und Erfolg

Hochzeiten sind bedeutende Lebensereignisse, bei denen Menschen nach Glück und Erfolg streben. Der Glaube an Mythen kann als eine Art Schutzmechanismus dienen, um das Gefühl von Sicherheit und positiven Ergebnissen zu verstärken.

Gemeinschaftsgefühl

Der Glaube an Hochzeitsmythen kann auch dazu beitragen, ein Gefühl der Gemeinschaft zu schaffen. Wenn viele Menschen an einen bestimmten Mythos glauben, kann dies zu einem gemeinsamen Erlebnis führen und die Bindung zwischen den Teilnehmenden stärken.

Romantik und Magie

Hochzeiten werden oft mit Romantik und Magie in Verbindung gebracht. Der Glaube an Mythen kann diese romantische Vorstellung verstärken und den besonderen Charakter des Ereignisses betonen.

Weitere bekannte Hochzeitsmythen

  • Der Ringtausch während der Hochzeitszeremonie symbolisiert die Liebe
  • Wer den Brautstrauß fängt, wird als nächstes heiraten
  • Der Schleier der Braut soll böse Geister abwehren
  • Reis auf das Hochzeitspaar zu werfen, soll Fruchtbarkeit und Glück bringen
  • Und noch viele mehr…