Die wichtigsten To-Dos bei der kirchlichen Trauung
Auch wenn die standesamtliche Trauung Pflicht ist, gehört für viele Brautpaare die kirchliche Zeremonie zu den Höhepunkten der Eheschließung. Doch auch diese müsst ihr sorgsam und vor allem rechtzeitig planen. Welche Unterlagen für die kirchliche Trauung benötigt werden, ob diese mehrfach möglich ist und wie sie sich genau gestaltet, lest ihr hier!
Auch wenn die standesamtliche Trauung Pflicht ist, gehört für viele Brautpaare die kirchliche Zeremonie zu den Höhepunkten der Eheschließung. Doch auch diese müsst ihr sorgsam und vor allem rechtzeitig planen. Welche Unterlagen für die kirchliche Trauung benötigt werden, ob diese mehrfach möglich ist und wie sie sich genau gestaltet, lest ihr hier!


Kirchliche Trauung hat Tradition
Gründe für eine kirchlichen Trauung gibt es viele. Vor allem für Bräute erfüllt sich damit oft ein lang gehegter Kindheitstraum. Für Brautpaare, die gläubig und religiös erzogen sind, ist es zudem eine Selbstverständlichkeit, sich für die Eheschließung Gottes Segen einzuholen. In vielen Familien hat die kirchliche Trauung aber auch eine lange Tradition. So haben sich vielleicht auch schon eure Urgroßeltern oder Eltern in der ausgewählten Kirche ihr Jawort gegeben. Nicht zuletzt macht aber auch das Gebäude selbst den Reiz einer solchen Trauung aus. So liefert die Kirche einen recht pompösen Rahmen für die Trauung. Angefangen von der einspielenden Orgelmusik über das Glockenläuten bis hin zu den bunten Fenstern und dem hohen Kirchenschiff ist ein feierlicher Rahmen garantiert.
Viele Kirchen vereinen Traugottesdienst und Taufe
Doch auch die Kirchgemeinden selbst bieten passgenaue Angebote an. So ist es in vielen Gemeinden möglich, Trauung und Taufe zu verbinden. Bei der sogenannten Traufe könnt ihr parallel zur Eheschließung auch eure Kinder taufen lassen. So beginnt das gemeinsame Familienleben mit dem Segen Gottes. Hier bietet sich euch zudem der Vorteil, dass sowohl zur kirchlichen Trauung als auch zur Taufe die komplette Familie anwesend ist.
Voraussetzungen für die kirchliche Trauung
Für die kirchliche Trauung gibt es einige Voraussetzungen, die ihr bei der Planung frühzeitig berücksichtigen solltet. So ist es beispielsweise wichtig, dass ihr die Kirche rechtzeitig für euren Hochzeitstag reserviert. Das ist vor allem dann essenziell, wenn ihr ein bestimmtes Datum favorisiert. Für eine kirchliche Trauung ist immer das Pfarramt zuständig, das entweder zum Wohnsitz des Bräutigams oder der Braut gehört. Wenn beide für euch nicht infrage kommen, besteht auch die Option, dass ihr euch an ein anderes Pfarramt wendet. In diesem Fall müsst ihr euch mit der Wunsch-Gemeinde in Verbindung setzen.
Außergewöhnliche Locations?
Die meisten Kirchgemeinden bieten die Trauung durch den Pfarrer oder die Pastorin in der eigenen Kirche an. Es gibt aber auch viele Pfarrämter, die sich offen und flexibel zeigen. In diesem Fall kommen auch außergewöhnliche Locations für die Trauung infrage. Dazu gehören Bergpanoramen, eine Trauung am See oder auch direkt am Meer. Im Kirchenkalender steht nicht jeder Tag für eine kirchliche Trauung zur Verfügung. Gerade an Tagen, an denen kirchliche Feste stattfinden, kann eine Trauung nicht erfolgen. Besonders gefragt sind zudem die Monate von Mai bis August. In diesem Fall sollten Termine bereits etwa ein Jahr im Voraus angefragt werden. Weitere Besonderheiten gibt es bei der katholischen Kirche. Hier ist eine Trauung nämlich tatsächlich nur möglich, wenn entweder die Braut oder der Bräutigam katholisch ist. Des Weiteren sind zwei Trauzeugen erforderlich und es können nur verschiedengeschlechtliche Paare katholisch getraut werden.
Traugespräche informieren über Besonderheiten
Nach der Anmeldung zur kirchlichen Trauung vereinbaren die Pfarrer mit den Brautpaaren in der Regel einen Termin für ein Traugespräch. Teilweise finden auch mehrere dieser Gespräche statt. Es gibt sogar eine Reihe von Kirchen, die Ehevorbereitungskurse anbieten. Dies ist vor allem bei katholischen Kirchgemeinden nicht unüblich. Anders sieht es in den evangelischen Kirchgemeinden aus. Hier sind die Vorbereitungen weniger streng. So könnt ihr, wenn ihr möchtet, auf Trauzeugen verzichten. Auch sogenannte Vorbereitungskurse gibt es nicht. Bei der evangelischen Kirchgemeinde muss ebenso ein Partner des Paares der evangelischen Kirche zugehörig sein.
Wie oft ist eine kirchliche Trauung möglich?
Eigentlich soll eine Ehe ein Leben lang halten. Wenn sie aber trotz aller Bemühungen in die Brüche geht und sich ein Paar für die Scheidung entscheidet, steht oftmals nach einiger Zeit die Frage im Raum, ob eine erneute kirchliche Trauung möglich ist. Die meisten evangelischen Kirchen stehen dem offen gegenüber, sodass auch dann noch einmal eine Eheschließung möglich ist, wenn dieser eine Scheidung vorausgegangen ist. Bei der katholischen Kirche ist das oft nicht ohne Weiteres möglich. Hier wird beispielsweise auch geprüft, warum die vorangegangene Ehe scheiterte und ob es sich dabei wirklich um eine Scheidung oder eine Annullierung handelt.
Ökumenische Trauung
Ist dein Partner katholisch und du selbst bist Mitglied der evangelischen Kirche, ist oftmals von einer ökumenischen Trauung die Rede. Tatsächlich gibt es diesen Begriff aber nur umgangssprachlich. Generell stellt diese Glaubens-Konstellation kein Hindernis für eine kirchliche Trauung dar. Ihr könnt euch in diesem Fall ganz einfach an das für euch zuständige Pfarramt wenden. In der Regel müsst ihr aber angeben, welche Konfession für euch bei der Trauung an erster Stelle steht. Dies hat dann wiederum Einfluss auf die Gestaltung der Eheschließung. Die Eheschließung übernimmt dann die Kirche der bevorzugten Konfession.
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Welche Kosten entstehen bei einer kirchlichen Trauung?
Grundsätzlich ist die kirchliche Trauung für Mitglieder der Kirche kostenlos. Viele Gemeinden freuen sich jedoch über eine freiwillige Spende, mit der ihr den Aufwand für Organisation, Blumenschmuck oder Musik unterstützen könnt. In manchen Fällen, etwa bei der Nutzung einer besonders beliebten Kirche außerhalb eures Wohnorts oder bei musikalischer Sonderwünsche (z. B. professioneller Chor, Solisten oder Instrumentalisten), können zusätzliche Kosten entstehen.
Auch wenn ihr eine außergewöhnliche Location wie eine Kapelle am See oder eine Trauung im Freien plant, kann es sein, dass eine Pauschale für Anfahrt, Technik oder Mehraufwand berechnet wird. Klärt im Vorfeld mit dem Pfarramt, welche Leistungen enthalten sind und welche Kosten eventuell zusätzlich anfallen, damit ihr euer Budget entsprechend planen könnt.
Generalprobe nicht vergessen – besser vorbereitet heiraten
Ob kirchlich oder frei – eine Generalprobe vor der eigentlichen Trauung ist eine wertvolle Möglichkeit, um Unsicherheiten auszuräumen und den Ablauf genau kennenzulernen. Fragt am besten frühzeitig beim Pfarramt oder bei eurer freien Rednerin bzw. eurem Redner nach, ob und wann eine solche Probe möglich ist.
Bei der Generalprobe wird der Einzug geübt, Sitzordnungen werden festgelegt und ihr könnt mit allen Beteiligten – etwa Trauzeugen, MusikerInnen oder Blumenkindern – besprechen, wer wann was zu tun hat. So verläuft am großen Tag alles reibungslos und ihr könnt euch ganz auf die Emotionen und den Moment konzentrieren. Auch PfarrerInnen oder RednerInnen gehen bei der Probe oft auf individuelle Wünsche ein – ein weiterer Pluspunkt für eure persönliche Note bei der Zeremonie.
Tipp: Nutzt die Probe auch, um euch mit der Akustik, dem Weg zum Altar und der Atmosphäre der Location vertraut zu machen – das schafft Sicherheit und Vorfreude!