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Manuela Pichner, Die Braut Mannheim: „Bei uns gibt es alles unter einem Dach!“
Seit über 35 Jahren führt Manuela Pichner den renommierten Bridal Store Die Braut in Mannheim. Grund genug für ein langes Interview mit Braut & Bräutigam Magazin. Hier verrät sie alles über die Trends für 2026.
Seit über 35 Jahren führt Manuela Pichner den renommierten Bridal Store Die Braut in Mannheim. Grund genug für ein langes Interview mit Braut & Bräutigam Magazin. Hier verrät sie alles über die Trends für 2026.
Ursprünglich wolltest du ja Medizin studieren, hast aber dann im elterlichen Brautgeschäft deine Berufung gefunden. Was war der Moment, in dem für dich klar wurde: „Brautmode ist mein Leben“?
„Ich jobbte im ersten Studiensemester an den Wochenenden bei meiner Mutter, um mir etwas dazu zu verdienen. Es machte so viel Freude, zukünftige Bräute glücklich zu machen. Dieses Strahlen in den Augen, wenn eine Braut zu ihrem Kleid Ja sagte, hat mich so mitgerissen, dass ich zu dem Entschluss gekommen bin, dass es für mich nichts Schöneres geben könnte. Bis heute fasziniert mich die Mode und insbesondere die Brautmode.“
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Was treibt dich an?
„Ich liebe die vielen unterschiedlichen Styles und Materialien. Diese – perfektioniert bis ins kleinste Detail – auf den internationalen Messen zu finden sowie Neues und Aufregendes für zukünftige Bräute zu entdecken, ist auch für mich aufregend. Bräute zu beraten und zu ermutigen, auch mal Kleider auszuprobieren, die sie nicht unbedingt im Fokus hatten, macht einfach Spaß. Häufig ist es so, dass das Traumkleid ganz anders als ursprünglich gedacht ausfällt. Ich habe schon so manche Überraschung erlebt!“
Was sind denn besonders schöne Momente?
„Dieses modische Gespür, das damals in mir geweckt wurde und mir immer wieder von meinen Kundinnen und Kunden bestätigt wird, treibt mich an. Außerdem genieße ich das Vertrauen, das fremde Menschen mir schenken. Das ist einfach unvergleichlich! Diese vielen Emotionen, die ich im Laufe der Zeit erleben durfte, sind und bleiben unvergesslich. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn eine Braut die Schmetterlinge fühlt und Ja zu ihrem Kleid sagt. Das treibt mich immer wieder neu an!“
Ihr feiert über 35 Jahre „Die Braut“. Wenn du auf dieses Jubiläum blickst: Welche Entwicklung macht dich stolz – und was wünschst du dir für die nächsten Jahre?
„35 Jahre sind schon eine lange Zeit – nicht viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben das erreicht. Allein schon dieses Jubiläum macht mich sehr stolz. In diesen Jahren habe ich mich von einer kleinen Boutique mit 80 Quadratmetern zu einem der renommiertesten Hochzeitshäuser Deutschlands, in dem kaum ein Wunsch offenbleibt, entwickelt. Ich wünsche mir für die nächsten Jahre vor allem Gesundheit, damit ich auch das nächste Jubiläum mit meinem Store feiern kann.“
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Ihr wart eine der ersten Adressen mit einem XXL-Brautstudio für Curvy-Bräute. Wie hat diese Spezialisierung eure Beratungskultur geprägt?
„Als ich das XXL-Studio eröffnete, endeten in den Brauthäusern und auch bei uns im Haus die Konfektionsgrößen bei Größe 44. Das Umschneidern war immer mit einem hohen Aufwand verbunden. Ich fasste dann den Mut und bestellte bei einigen meiner Hauptlieferanten vorwiegend aus den USA stammende Kollektionen in den Größen bis 60. Da damals schon der Größenspiegel in den USA anders verteilt war wie bei den europäischen Lieferanten und dort auch Erfahrungen in den Schnittkonstruktionen vorlagen, war das ein denkwürdiger Schritt. Im ersten Moment haben die Vertreter etwas verwirrt meinen Auftrag angeschaut und nachgefragt, ob ich dieses Corsagenkleid wirklich in der Größe 60 bestellen wollte und mich nicht eventuell in der Tabelle verschrieben hätte. Später gaben sie mir recht. Es war ein voller Erfolg und ist es heute noch. Mittlerweile gibt es viele Kollektionen und Boutiquen, die sich auf Curvy-Bräute spezialisiert haben.“
Welche Learnings gibst du Curvy-Bräuten heute mit auf den Weg?
„Wichtig war mir damals und heute, dass einer Braut, die etwas rundlicher gebaut ist, bewusst wird, dass sie schön ist, wie sie ist und dass es auch für sie ein wunderschönes Kleid gibt. Denn für jeden Figurtyp gibt es ein Kleid, das die Vorzüge betont und die kleinen Mankos kaschiert. Genau da setzt unsere Beratung und meine 35-jährige Erfahrung an.“
Wie sehen die Braut-Separees aus?
„Heute haben wir alles unter einem Dach. In den Beratungsräumen, den Braut-Separees, ist die Privatsphäre für jede Braut und ihr Team gegeben. Hier beraten wir jede Braut individuell. Mein Tipp an alle Curvy-Bräute für den Brautkleidkauf: seid selbstbewusst und offen für Empfehlungen. Schenkt eurer Brautstylistin Vertrauen und lehnt es nicht gleich ab, beispielsweise ein Kleid ohne Ärmel anzuprobieren. Vieles an einem Kleid lässt sich genau auf eure Wünsche personalisieren und anpassen, auch wenn das Kleid bei der ersten Probe noch nicht hundertprozentig sitzt. Jeder Körper ist anders gebaut und nicht von der Stange – das gilt im Übrigen für alle Konfektionsgrößen!“
Welches Einkaufserlebnis bietet ihr Paaren?
„Bei uns gibt es alles rund um die Hochzeit: Vom Verlobungsring über Trauringe, Brautkleider und den Bräutigamanzug, der perfekt auf das Brautkleid abgestimmt werden kann. Auch die Brautjungfern und Groomsmen werden modisch – und zum Gesamtbild passend – ausgestattet. Ein großer Bereich in unserem Store nimmt die Abend- und Cocktailmode ein: Brautmama, Schwiegermama, Schwester, Trauzeugin, Brautpapa, Bruder… unser Haus lässt keine Wünsche offen.“
Wie umfangreich ist euer Angebot?
„Vom Standesamtkleid bis zur großen Designer-Robe für die kirchliche Trauung und dem späteren Partykleid bieten wir einfach alles. Ich bin stolz auf unser vielfältiges Sortiment und die namhaften Brands, die wir im Braut- und Bräutigambereich anbieten können. Unsere kostenfreien Beratungen werden von professionellen Stylistinnen geführt. Wir begrüßen Hochzeitspaare mit einem Lächeln und voller Vorfreude. Eine Anprobe bei uns im Haus soll unvergesslich bleiben. Wir suchen gemeinsam mit euch eure Styles aus, die ihr anprobieren möchtet. Während der Anprobe verwöhnen wir eure Begleitpersonen mit Getränken und bei unserer kostenpflichtigen VIP-Beratung auch mit köstlichem Fingerfood. Wir beraten euch authentisch und voller Herzblut, um gemeinsam euren Traum zu erfüllen und dann mit einem Glas Sekt eure Entscheidung zu feiern.“
Wie sieht eine typische Anprobe für den Bräutigam aus?
„Im Herrenbereich stehen drei abgetrennte Beratungsbereiche zur Verfügung. Auch hier suchen wir gemeinsam mit dem Bräutigam die Wunschanzüge zur Anprobe aus. Während der Umkleidezeit können sich die Begleiter die Zeit mit einer Runde Billard vertreiben. Im Bereich der Herren wird übrigens nicht nur mit Sekt, sondern auch mit Bier und Whisky gefeiert. Bei jeder Beratung steht jederzeit eine unserer Schneiderinnen bereit, um eventuelle Fragen zu Anpassungs- oder Individualisierung zu beantworten.“
Welche Trends und Materialien siehst Du aktuell?
„Absoluter Trend für 2026 ist die wiederentdeckte Basquewaist. Diese zaubert gemeinsam mit einem ausladenden Rock eine traumhafte Taille. Auch bei Fit and Flare-Modellen findet man sie wieder. Einzelne Mieder werden 2026 über engen oder A-Linienförmigen Corsagenkleidern getragen – das verspricht einen sexy Look! Abnehmbare Schleppen sorgen für Show-Effekte. Bei den Stoffen dominieren feine Chantillyspitzen mit Petit Point-Stickereien aus kleinen Perlen. Geschliffene Glassteine sorgen für einen atemberaubenden Schimmer. Minimalistische Kleider aus Mikado oder weich fallendem Satin bestechen durch ihre Schnittführungen. Insbesondere die cleanen Modelle in fließendem Softsatin eignen sich sehr gut als Modelle für die standesamtliche Trauung.“
Bietet ihr auch Mix & Match-Modelle?
„Ja, das ist ein großes Thema, auch fürs Standesamt. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Lange Röcke in cremefarbenem Satin, kurze Tüllröcke oder weit fallende Marlenehosen können zu den unterschiedlichsten Oberteilen wie Corsagen, Spitzentops, Blusen oder Wollpullis kombiniert werden. Beliebt sind auch Jumpsuits ebenso wie coole, kurze Partykleider in Ivory. Mein letzter Tipp: Viele kurze Kleider können mit zusätzlichen Überröcken kombiniert werden, so dass man zwei Kleider in einem hat – zum Beispiel für Standesamt und Kirche.“
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