Nachhaltige Eheringe und Recycling-Gold 

Nachhaltigkeit ist auch bei den Eheringen ein wichtiges Thema. Wie ihr eure Eheringe ökologisch bewusst auswählt und welche Kriterien es dabei gibt, erfahrt ihr hier.

Recycling-Gold

Viele Trauringhersteller verwenden für ihre Schmuckstücke Recycling-Gold. Fischer Trauringe beispielsweise nutzt schon seit vielen Jahren Feinmetalle zu hundert Prozent aus recycelten Beständen. Recycling-Gold entsteht durch die Wiederverwendung von im Umlauf befindlichen Goldbeständen. Es muss nicht in Minen abgebaut werden, reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen und schont die Umwelt. Dafür muss es jedoch sauber in seine Feinmetall-Bestände getrennt werden. Dies passiert in einer sogenannten Scheideanstalt. Die Meistergoldschmiede Grüngold in Tübingen hat dafür eine hausinterne Scheideanstalt. Das Gold wird dort in seine Bestandteile, wie Feingold, Silber und Kuper, getrennt. Aus dem Feingold wird eine neue Goldfarbe legiert und daraus entstehen die Schmuckstücke.

Klare Regeln

Für Goldschmiedin Anna Römer von Grüngold bedeutet Recycling die direkte Aufbereitung von angelieferten alten Schmuckstücken in der Werkstatt. „Wir arbeiten konsequent fair“, erklärt sie. „Unsere Schmuckstücke entstehen aus fair gehandelten und ökologisch gewonnenen Rohstoffen wie Gold, Silber und Edelsteine. Unser Gold stammt aus Argentinien, die Edelsteine aus Brasilien und die Diamanten beispielsweise aus Australien.“ Für den Einkauf der Rohstoffe gelten bei Grüngold klare Kriterien: keine Kinderarbeit, minimale Belastung von Boden, Wasser und Luft durch den Abbau sowie faire Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne für die Arbeiter in den Minen.

Experten-Tipp: Nachfragen!

Wenn euch Nachhaltigkeit wichtig ist, dann fragt am besten im Beratungsgespräch nach: Woher kommen die Edelmetalle, Diamanten und Edelsteine in den Ringen? Welche Gütesiegel und Zertifikate haben die einzelnen Bestandteile? Handelt es sich um Recycling-Gold oder sogar um Fairtrade-Gold oder Fairmined-Gold? Oft sind solche Qualitätsmerkmale auf der Ringschiene eingraviert. Jedoch muss euch klar sein, dass die Preise für solche Schmuckstücke zwischen zehn und 20 Prozent höher als bei konventionellem Goldschmuck sind. Goldschmiedin Anna Römer gibt noch weitere Tipps: „Bringt euren alten Schmuck mit und lasst bei der Gelegenheit reparieren, was ihr noch tragen wollt. Vielleicht können eure Ringe aus den Schmuckstücken hergestellt werden, die euch nicht mehr am Herzen liegen. Dann habt ihr wirklich Recycling-Gold.“

 

Was ist was?

Recycling-Gold

Recycling-Gold, auch Altgold genannt, ist Gold, dass sich schon im Rohstoff-Kreislauf befindet und nicht abgebaut werden muss. Es wird wiederverwendet.

Fairtrade-Gold

Das Fairtrade-Siegel kennen die meisten aus dem Supermarkt. Jedoch gilt das Gütesiegel auch für andere Bereiche, wie zum Beispiel im Goldabbau. Als Grundlage steht an erster Stelle: keine Finanzierung kriegerischer Konflikte, keine Kinderarbeit, legale Arbeit, faire Bezahlung und Transparenz.

Fairmined-Gold

Fairmined ist ein Zertifizierungssystem, ähnlich wie Fairtrade, dass jedoch auf Bergbau spezialisiert ist. Die Kriterien sind klar definiert und die Kooperativen und Betriebe werden betreut und regelmäßig kontrolliert.