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Patchwork: Kein Problem! Tipps für heikle Familienkonstellationen bei der Hochzeit 

Fingerspitzengefühl ist angesagt, wenn Hochzeitspaare aus Patchworkfamilien heiraten. Bestenfalls kommt es zur Hochzeit zu einer Familienzusammenführung, mindestens aber zu einem Wiedersehen. Damit alles harmonisch verläuft, gibt Promi-Planer Froonck Tipps.

Patchwork: Kein Problem! Tipps für heikle Familienkonstellationen bei der Hochzeit

Patchworkfamilien sind neu zusammengesetzte Familien, die aus neuen Elternteilen, Ex-PartnerInnen und Stiefgeschwistern bestehen und nicht gemeinsam gewachsen sind. Diese Neuzusammensetzung macht das Zusammenleben bunter, aber auch komplexer. Besonders an einem solch emotionalen Tag wie eurem Hochzeitstag. Die Erwartungshaltungen sind oft hoch und unterschiedliche Befindlichkeiten müssen berücksichtigt werden. Eine Herausforderung für euch als Hochzeitspaar.

Alles beginnt vor der Hochzeitseinladung

Überraschungseinladungen kommen bei verzwickten Familienverhältnissen nie gut an, da sich die Beteiligten seelisch auf dieses besondere Ereignis, die Emotionen und das Wiedersehen vorbereiten müssen. Eventuell haben Angehörige ihre Ex-PartnerIn oder ein anderes Familienmitglied lange nicht gesehen, gegebenenfalls haben sie eine Trennung nie wirklich verkraftet. Unvorbereitet kommt dann oft auch erst eine Absage – oder lange keine Antwort, da man sich bei solch einem wichtigen Fest, hohen Erwartungen ausgesetzt fühlt. Informiert deshalb eure engste Familie wie (Stief-) Eltern, PartnerInnen eurer Eltern und (Halb-, Stief-) Geschwister unbedingt bevor ihr die Save-the-Date oder Einladung verschickt! An allererster Stelle sollte der persönliche Kontakt stehen. Wenn sich alle kennen und gut miteinander sind, setzt alle an einen runden Tisch und fragt, was sie erwarten. Sollten die Verhältnisse schwierig oder gar zerrüttet sein, trefft euch mit den einzelnen Personen im Vorfeld und versucht, die Unstimmigkeiten in einem direkten Gespräch zu klären. Wenn es unüberwindbare Gräben gibt, ladet diese Person nicht ein, so traurig es auch ist. Denkt daran, dass Harmonie der beteiligten Menschen am Hochzeitstag die wichtigste Grundlage für ein Gelingen ist. Und schaut auch, wie wichtig der neue Partner oder die neue Partnerin für euer Elternteil ist, gegebenenfalls müsst ihr über euren Schatten springen und ihn oder sie einladen, auch wenn kein enges Verhältnis besteht. Denn trennen sollte man feste Paare bei einer Hochzeit nicht.

Niemand sitzt, wo er soll

Verabschiedet euch von althergebrachten Sitzordnungen, denn auch eure Familie ist nicht traditionell. Geht individuell auf die Strukturen und Beziehungen eurer Verwandtschaft ein, dann klappt es auch mit der richtigen Platzierung.

Mein Tipp: Erstellt den Sitzplan aus der Perspektive eurer Hochzeitsgäste. Wer kann am besten mit wem, und wen möchtet ihr in eurer Nähe haben? Und auch hier gilt: keine Überraschungen! Wenn ihr die Platzierung vorher mitteilt und auch begründet, ist die leibliche, aber kaum in eurem Leben präsente Mutter nicht erschüttert, wenn sie nicht an eurem Tisch sitzt und weniger eifersüchtig auf eure Stiefmama.

Doppelter Einzug

Wenn euch als Braut beide Väter gleich wichtig sind und beide auch großes Interesse zeigen, euch zum Altar zu geleiten, dann teilt doch den Weg einfach auf. So macht ihr beide Papas glücklich – und euch auch! Wenn euch das zu viel Aufmerksamkeit ist, schreitet allein nach vorn, so wird keiner bevorzugt.

Wer tanzt mit wem

Auch die traditionellen Tänze mit Brautvater und Bräutigammutter können hier natürlich im besten Falle doppelt ausfallen. Wichtig ist, dass ihr eurem Herzen und nicht der Blutlinie folgt: Macht zwei Tänze mit zum jeweiligen Partner oder Partnerin passender Musik und tanzt zuerst mit dem Papa/der Mama, zu dem/der ihr die engere Beziehung habt. Sind euch beide gleich nah, teilt den einen Tanz mit beiden und lasst das Los entscheiden, wer beginnt.

Alle sind dabei

Um niemanden zu bevorzugen und den teils wackligen Frieden zu erhalten, integriert alle entscheidenden Personen gleichberechtigt an eurem Hochzeitstag. Es gibt viele Aufgaben, die die Elternteile, PartnerInnen und Geschwister übernehmen können. Verteilt kleine Aufgaben für tagsüber und wünscht euch kurze Reden während des Dinners. Das alles lockert euer Fest auf, macht es superpersönlich und emotional und eure FamilienmitgliederInnen sind happy, da sie bedeutungsvolle Parts eurer Hochzeit übernehmen.

Über Froonck

Ihr kennt ihn aus Sendungen wie „Vier Hochzeiten und eine Traumreise“, „Die schönste Braut“ und „Frooncks wundervolle Welt der Hochzeiten“. Wenn ihr mehr über Froonck lesen möchtet, hier geht es zu seiner Website und zu seinem Instagram-Account.